Update // 02
Das ist unser allererstes Community-Round-Up.
Es ist nun schon einige Wochen oder gar Monate (?) her, dass wir online gegangen sind und wir euch gefragt haben, ob ihr euch beteiligen möchtet.
Was in aller Welt haben wir seitdem eigentlich gemacht?
Kurz gesagt: Wir planen eine Veranstaltung, um all die Menschen um uns herum zu verknüpfen, die das Unlearn Business Lab gemeinsam mit uns weiter gestalten möchten. Das wird gegen Jahresende geschehen. Parallel dazu tüfteln wir an einem Online-Community-Programm zu einigen der Kernthemen, die wir alle verlernen sollten – ein Raum für Inspiration, Reflexion und Forschung.
Mehr dazu bald in Kürze.
Und in der ganzen Zwischenzeit haben wir sehr viel unlearning betrieben…
#unlearn Dringlichkeit
... kurz nachdem wir das Projekt online kommuniziert hatten, erhielten wir sofort hunderte von Angeboten der Unterstützung, Zusammenarbeit und liebevolle Worte. Und dafür sind wir unfassbar dankbar! Gleichzeitig haben wir uns in alter Manier unter Druck gesetzt und unseren Zeitplan danach diktiert. Die gefühlte Erwartung hat uns besetzt: Was brauchen die vielen aktivierten Leute von uns? Wenn wir nicht sofort reagieren, verlieren sie dann das Interesse? Sollen wir die Medien einbeziehen? Brauchen wir eine Presseerklärung? Eine Pressekonferenz? Sollten wir jeden Tag in den sozialen Medien posten? Zweimal am Tag? Wir müssen IRGENDETWAS TUN! JETZT!
Die Fragen sind da, aber wir bleiben bei unserem Tempo.
#unlearn Aufmerksamkeitsökonomie
... unsere Absicht, "live" zu gehen, bestand tatsächlich darin, Resonanz für die Ideen zu sammeln, die wir in unserer kleinen Gruppe in den letzten Monaten diskutiert haben, und eine Community aufzubauen, um diese Ideen voranzutreiben – und nicht darin irgendwelche Inhalte heraus zu ballern.
Wir haben also (immer wieder) die bewusste Entscheidung getroffen, unseren Bedürfnissen, unserer entstehenden Arbeitsweise und unserer Vision treu zu bleiben, anstatt uns von (vermeintlichen) Erwartungen treiben und ziehen zu lassen. Es ist ein Versuch, unsere Abhängigkeit nach Dringlichkeit (und sozialen Medien) zu durchbrechen, etwas, das uns in der Vergangenheit nicht gut getan hat. Wenn ihr nachlesen möchtet, wie unser Bedürfnis für Dringlichkeit auf kolonialen Wurzeln beruht und wie dieses erkennbar wird, dann empfehlen wir euch diesen Artikel.
#unlearn (Selbst-)Ausbeutung
... was bedeutet, dass wir unsere Grenzen kennen und respektieren müssen, wenn es darum geht, wie viel Zeit und Energie wir in das Projekt stecken können. Wir sind ein sehr kleines Team, im Schnitt arbeiten wir 1-2 Tage pro Woche an diesem Projekt, einige von uns ehrenamtlich. Wir alle haben andere Projekte, eigene Unternehmen und Fürsorgeverantwortung (weil wir Menschen sind): sei es für Kinder, andere Familienmitglieder oder Freunde. Und wir versuchen, eine Arbeitskultur zu schaffen, die eine Mischung von Fürsorge, bezahlter Arbeit und Leidenschaft zulässt. Der "bezahlte" Teil der Arbeit könnte ohnehin bald zu Ende gehen, weil das Budget unserer Initiativpartner, für das wir unglaublich dankbar sind (!!!), bald ausläuft.
#unlearn Krise
... wie viele von euch wissen, befindet sich der gesamte gemeinnützige und nachhaltige Sektor in Deutschland in einer Finanzkrise, die für die meisten Unternehmen und Organisationen schlimmer ist als während der Pandemie.
Als Folge dessen wurden sämtliche Budgets extrem gekürzt.
#unlearn Finanzen
... ja, und das ist ok, denn es war schon immer unser Ziel, ein regeneratives Finanzmodell für UBL zu finden, das eben nicht wie ein klassisches Geschäftsmodell gestrickt ist (was bedeuten würde, dass wir in die gleichen Muster fallen wie zuvor), sondern uns erlaubt, die Menschen, mit denen wir arbeiten, gerecht zu vergüten.
Und konkret: Während wir das so alles für uns herausfinden und überprüfen, haben wir im Kontext von UBL auch richtige tolle Sachen gemacht, wie z.B. Workshops bei Patagonia in Amsterdam gegeben, einen Talk bei der re:publica gehalten, einen Antrag beim BMWK eingereicht, lustige und wilde Veranstaltungen erdacht (von denen wir hoffen, dass ihr sie in der zweiten Jahreshälfte besuchen werdet), Netzwerke aufgebaut, Vorträge an Unis gehalten, eine Privilegien-Matrix ausgearbeitet, und dabei haben wir uns vielleicht noch nicht persönlich an dich gewandt.
Was #lernen wir gerade?
... wie man eine Bewegung/Organisation/Gemeinschaft inklusiv, kollektiv und regenerativ aufbaut.
... wie wir Unsicherheiten aushalten und im Team verbunden bleiben können, während wir versuchen uns etwas Mutiges und Sinnvolles vorzustellen und dabei trotzdem in den alten Systemen sind, leben und fühlen, die wir zu überwinden versuchen.
Da sind wir also – voller Energie und nicht nur bereit für die nächste Etappe unserer Reise, sondern schon mittendrin. Und es ist so viel besser als die erste Phase, weil ihr dabei seid! Und wir freuen uns über jede Rückmeldung (vor allem, wenn ihr Zugang zu richtig viel Geld habt, haha), aber wie ihr bereits gemerkt habt, brauchen wir etwas Zeit und machen es Schritt für Schritt.
Liebst,
eure UBL Crew x